Symbolbibliothek

Hier findest du eine unvollständige Symbolbibliothek. Ich habe mir Gedanken gemacht, welche Metaphern und Symbole für mich für Übergänge stehen und warum. Nutze sie gern als Inspiration, für deine eigene Bildersammlung und dein Artjournal.

Boot/Schiff/Fähre

„Das Leben in dieser Welt ist wie ein stürmisches Meer, durch das hindurch wir unser Schiff bis in den Hafen führen müssen“ Augustinus

Da ist mir doch glatt noch dieses Lied eingefallen!

Zum Überqueren von Wasser, Flüssen und Meeren. 

Ein häufig verwendetes Motiv der mittelalterlichen christlichen Kunst war das Schiff bzw. das Boot. Es symbolisierte die Reise, den Übergang (vom Leben zum Tod), die Kirche, die durch stürmische See dem himmlischen Ziel zusteuert, auch das menschliche Leben.” (Q)

Kommt auch in der Bibel vor: Arche Noah, Fischerboote, Boot auf dem See Genezareth.

In Herr der Ringe segeln auch die Elben von den grauen Anfurten nach Valinor, einer Insel der Unsterblichkeit.

In der antiken Mythologie der Griechen war der Glaube verbreitet,  dass die Seele des Verstorbenen den Fluss Styx überqueren musste, um in die Unterwelt zu gelangen. Das Totenreich Hades konnte man durch Beförderung durch Charon, den Fährmann der Toten, erreichen. Als Entgelt für Charon legten die Menschen den Toten eine geringwertige Münze als Bezahlung für den Fährmann in den Mund oder auf die Augen.

Nebel

„Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, kein Baum sieht den andern, jeder ist allein” Hermann Hesse

Im übertragenen Sinn bezeichnet Nebel den Zustand von Irrtum, Ungewissheit, Unbewusstheit, Verlorenheit und Einsamkeit  aber auch den des Übergangs von einem Zustand zum anderen und auch die Grauzone zwischen Realität und Irrealität bzw. den Zustand des Vagen und Phantastischen.

Nach mythologischer Vorstellung mancher Völker ist der Nebel der Urstoff der Welt, bei Initiationen muss die Seele aus der Finsternis und Konfusion des Nebels ins klare Licht der Erleuchtung schreiten.

In den Märchen Mitteleuropas wird Nebel oft durch Brauen oder Sieden von Zwergen und Hexen verursacht und steht für die Ungewissheit der Menschen gegenüber dem Kommenden und Jenseitigen, die nur durch Licht Erleuchtung durchbrochen werden kann. (Q)

Schmetterlinge

“Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.” Goethe (Ein Vers aus “Selige Sehnsucht”)

Schmetterlinge sind ein schönes Symbol für Veränderung, für Übergänge und Transformation. Der Verwandlungsprozess von der Raupe über den Kokon hin zum fertigen Falter wird gern als Metapher für Übergänge genutzt. Darin finden sich alle wesentlichen Merkmale: das Warten und Verharren, das undefinierte Nichtwissen (im Kokon zersetzt sich die Raupe zu einer Glibbermasse und baut daraus den Schmetterling) und schliesslich die Verwandlung, das Neue. 

Metamorphose des Seins. nichts kann für ewig sein, alles muss im Wandel sein. der ewige Kreislauf von Leben, Sterben und Erneuerung in der Natur, ohne den keine Entwicklung möglich wäre.

Phoenix

Auch der Phoenix steht in meinen Augen für Wandlungsprozesse. Er stirbt/verbrennt, wird zu Asche und steht aus der Asche wieder auf. 

Stufen

Treppen und Stufen Symbolisieren Bewegung, Wandlung und Verbindung. Sie verbinden unten mit oben. Treppenstufen versinnbildlichen auch die natürlichen Entwicklungsstufen des Menschen von seiner Geburt über Kindheit und Jugend, Lebensmitte und Alter bis zum Tod. (vgl das gleichnamige Gedicht von Hermann Hesse)

Türen/Tore/Fenster

“Ich bin die Tür. Wer durch mich hindurchgeht, wird Heil erfahren; …” Johannes 10,9

Tor und Tür sind Symbole der Abgrenzung, aber auch des Übergangs von einer Stufe oder einer Welt zur anderen. Eingang in ein neues Leben, Initiation, aber auch eine verborgene Welt, in die man Eintritt erlangen kann. 

Brücken

zum Weiterlesen: Die Symbolik der Brücke

Bridge over troubled water, Simon & Garfunkel

Brücken sind Symbole menschlicher Sehnsucht und Willensstärke. Wer sie – im metaphorischen Sinne – überquert, lässt die Vergangenheit hinter sich und bricht zu neuen Ufern auf. (vgl die Brücken-Übung im Kreativbuffet) Brücken führen ins Vertraute oder ins Ungewisse.

Ein Auszug aus einem Umfangreichen und lesenwerten Artikel über Brücken.

Schwellen

Schwellen treten in Verbindung mit Toren und Türen auf. Schwellen markieren den räumlichen und/oder zeitlichen Übergang zwischen dem:

  • Innen und Außen,
  • Oben und Unten,
  • Vorher und Nachher.

Sie setzen bestimmte Räume (bzw. Zeiten – Phasen) voraus und bilden darüber hinaus einen Grenzbereich, eine selbstständige Zone – vergleichbar mit dem Niemandsland moderner Staatsgrenzen.

Dieser Grenzbereich ist – wie oben beschrieben – nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich zu verstehen. Schwellen können sehr gut mit dem Ende einer alten bzw. mit dem Beginn einer neuen Phase in Beziehung gebracht werden.

Quelle und Vertiefung: Tore und Schwellen

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